Bei der gefundenen Bombe handelt sich um eine britische Luftmine vom Typ HC 4000 lb, die ein Gesamtgewicht von 1,8 to besitzt und mit 1,5 to Sprengstoff gefüllt ist. Seitens des Krisenstabes der Stadt Augsburg wurde eine Sperrzone um die Bombe von 1,5 km definiert und die Entschärfung der Bombe auf den 1. Weihnachtsfeiertag, den 25.12.16 festgelegt. Während der Entschärfung durfte sich außer dem Entschärfungsteam keine Person innerhalb der Sperrzone befinden. Hiervon betroffen waren 54.000 Personen, was die größte Evakuierungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik bedeutete.
Zur Unterstützung der Evakuierungsmaßnahmen wurden über 4000 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte, davon 900 Polizisten, aus ganz Bayern zusammengezogen.
Seitens des Krisenstabes wurden für die Evakuierung auch Einheiten des Technischen Hilfswerk angefordert, so dass sich in den frühen Morgenstunden des 25.12. ca. 90 Helfer aus den THW Ortsverbänden Augsburg, Dachau, Friedberg, Freising, Fürstenfeldbruck, München-West und Schwabmünchen in der Unterkunft des Ortsverbandes Augsburg einfanden. Von dort ging es mit 11 Mannschaftstransportwagen (MTW) in den Bereitstellungsraum am Plärrer. Hier standen Einheiten des Rettungsdienstes sowie der Feuerwehr auf Abruf bereit, um die Evakuierungsmaßnahmen zu unterstützen.
Die Bürger der Evakuierungszone wurden aufgerufen, den Gefahrenbereich ab 8 Uhr zu verlassen. Ab 10 Uhr durften sich dann keine Personen mehr dort aufhalten. Personen die nicht gehfähig waren wurden durch den Rettungsdienst von Zuhause abgeholt. Nachdem die Frist zum Verlassen der Sperrzone abgelaufen war, wurden die in Bereitschaft stehenden Einheiten des THW, der Feuerwehr und der Polizei in Teams aufgeteilt, die die Sperrzone Straße für Straße ablaufen sollten, um zu kontrollieren, dass sich keine Personen mehr in den Gebäuden befinden. Ebenso wurden durch die Mannschaftstransportwagen Lautsprecherdurchsagen durchgeführt, die nochmal auf die Evakuierung des Bereiches hinwiesen.
Währenddessen wurde an der Bombenfundstelle ein Bergeräumgerät (Radlader) des THW Ortsverbandes Augsburg bereitgestellt, das von den Sprengstoffexperten während der Entschärfung verwendet wurde. Nach einer gründlichen Einweisung in das Fahrzeug verließen auch diese THW Kräfte den Gefahrenbereich.
Nachdem der Sperrbezirk durch den Krisenstab für die Entschärfung freigegeben wurde, kehrten die THW Kräfte wieder in ihre Ortsverbände zurück und hielten sich dort für etwaige weitere Einsätze zur Verfügung.
Gegen 19 Uhr kam dann die erlösende Nachricht, dass die Bombe erfolgreich entschärft wurde und kurz darauf wurde auch die Evakuierung aufgehoben, so dass die betroffenen Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
Ein Dank geht an die perfekte Organisation des Krisenstabes in Augsburg und die vorbildliche Zusammenarbeit mit allen beteiligten Hilfsorganisationen. Ebenso danken wir den betroffenen Bürgern von Augsburg, die in ruhiger und geordneter Art die Evakuierungsmaßnahmen unterstützt haben.
Ein besonderer Dank geht aber an das Entschärfungsteam, die durch ihren besonderen Einsatz die Gefahr für die Augsburger Innenstadt abgewendet haben. Vielen Dank für Eure nicht selbstverständliche Arbeit!